Marktinformationen

19.04.2024

Meldungen über Vergeltungsschlag Israels sorgen für Preissprung

Wie sensibel die Preise an den Ölbörsen immer noch auf neue geopolitische Meldungen aus dem Nahen Osten reagieren,
Brent: 88.79
Crude (WTI): 84.24
Gasoil: 792.75
Dollar: 0.9083
Rheinfracht: 15.75

Wie sensibel die Preise an den Ölbörsen immer noch auf neue geopolitische Meldungen aus dem Nahen Osten reagieren, zeigte sich heute Morgen, als es hieß, Israel habe in der Nacht zum Freitag seinen bereits angedrohten Vergeltungsschlag gegen den Iran ausgeführt und Brent und WTI kurzzeitig um mehr als 3 Dollar pro Barrel höher lagen.
Der Markt wird wahrscheinlich anfangen müssen, eine noch größere Risikoprämie einzupreisen, so Experten und wiesen vor den Berichten über den mutmaßlichen Gegenschlag Israels noch auf das erhöhte Risiko hin, dass dieser Krieg auf der Eskalationsleiter nach oben steigt Die Ölversorgung könnte ins Fadenkreuz dieses sich ausweitenden Konflikts geraten.
Knapp oberhalb von 90 Dollar Brent nahmen erste Trader dann jedoch Gewinne mit. Der Rücksetzer könnte damit zu tun haben, dass es zwischenzeitlich hieß, die in der iranischen Stadt Isfahan vernommenen Explosionen seien der Aktivierung des Abwehrsystems geschuldet gewesen. Darüber hinaus könnte jedoch auch – wie schon beim Angriff Irans gegen Israel – die Meldungen, dass keine größeren Schäden durch den Gegenschlag Israels entstanden seien, dafür gesorgt haben, dass ein Teil der anfänglich eingepreisten Risikoprämie schon wieder ausgepreist wurde.
Nach dem Raketen- und Drohnenangriff Irans auf Israel von vergangenem Samstag waren die Ölpreise nach einem anfänglichen Anstieg sogar wieder gesunken, weil man am Markt bereits mit dem Angriff gerechnet hatte und dieser von Israel daher gut abgewehrt werden konnte. Ob es sich diesmal allerdings genauso verhält, bleibt abzuwarten.
Davon abgesehen wurde zuletzt immer wieder die hohe Reservekapazität der OPEC+ zitiert, mit der potenzielle Angebotsausfälle aufgefangen werden könnten. Die Frage ist jedoch, ob nicht noch weitere Länder in der Region und damit auch Mitglieder der OPEC mit in den Konflikt hineingezogen werden, sollte dieser noch stärker eskalieren.
Trotz der ersten Gewinnmitnahmen, die nach dem Preissprung vom frühen Morgen eingesetzt haben, präsentieren sich die Ölfutures weiterhin fester. Bei den Preisen zeichnet sich daher immer noch deutliches Aufwärtspotenzial ab.

Fundamental; bullish      Chartanalyse; neutral bis bullish