Marktteilnehmer scheinen fundamentale Aspekte für Angebot und Nachfrage momentan etwas zur Seite zu schieben. Die Angst vor negativen Auswirkungen weiter steigenden Zinsen und die Sorge vor einer Rezession sind weiter im Fokus der Trader.
Gute Konjunkturdaten sind daher momentan nicht zwangsläufig bullish für die Ölpreise, sondern erhöhen auch die Gefahr von weiter kletternden Zinsen, die die Wirtschaftsleistung abwürgen können. So hatte der Markt laut den ING Analysten am Mittwoch auch die insgesamt bearish eingestuften DOE Daten zunächst „weitestgehend ignoriert“. „Der Ölmarkt wird weiterhin von externen Entwicklungen und nicht von Fundamentaldaten bestimmt“, so deren Fazit.
Dennoch kann man die bullishe Entwicklung am Markt nicht vollkommen außer Acht lassen. Die Zahlen von JODI zum März zeigen, dass die Nachfrage nach Ölprodukten hoch ist und die Produktion hier tendenziell nicht mitkommt. Zusammen mit der Möglichkeit weiterer Produktionsausfälle durch die Waldbrände in Kanada und den Kürzungen der OPEC+ Länder bleibt die Grundstimmung bullish.
Nachdem die Futures an ICE und NYMEX gestern nur leicht nachgaben und sich in den frühen Morgenstunden heute wieder fester präsentieren, bleiben diese über den Niveaus vom Mittwoch, sodass sich bei den Inlandspreisen insgesamt Preissteigerungen ankündigen.
Fundamental; bullish Chartanalyse; neutral/bullish