Nachdem sich gestern an den Ölbörsen endlich die längst überfällige Abwärtskorrektur durchsetzte, orientieren sich die Preise an ICE und NYMEX heute schon wieder leicht nach oben. Stützend wirkt dabei die Zinspolitik der Fed, die weiterhin auf dem Weg zur Zinswende bleibt. Dies schwächte gestern den Dollar und erhöht die grundsätzliche Risikobereitschaft der Marktteilnehmer.
Die Rohölnotierungen haben in diesem Jahr bisher einen Anstieg von um die 10 Prozent verzeichnet und konnten zuletzt aus der Seitwärtsbewegung ausbrechen, die sich seit Februar gebildet hatte. Dabei wirkten vor allem die Verlängerung der OPEC+ Förderkürzungen sowie die sich daraus ergebenden Prognosen einer Angebotsverknappung stützend.
Doch auch geopolitische Spannungen und Faktoren wie die Huthi-Angriffe im Roten Meer oder die sich als sehr effektiv erweisenden ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Energieinfrastruktur wirken weiterhin bullish. Letztere haben je nach Schätzung zwischen 600.000 und 900.000 B/T Raffineriekapazität lahmgelegt.
An der fundamental bullishen Ausgangslage hat sich auch in der zweiten Wochenhälfte nichts geändert. Vielmehr wirkt die Zinspolitik der Fed zusätzlich stützend. Bei den Inlandspreisen sorgt allerdings der Preissprung beim Euro dafür, dass sich im Vergleich zu gestern nach wie vor sehr deutliche Preisnachlässe ergeben.
Fundamental; bullish Chartanalyse; neutral bis bearish