Nach drei Verlusttagen in Folge stabilisieren sich die Rohölnotierungen an ICE und NYMEX heute knapp oberhalb ihrer Vortagestiefs, mit denen sie gestern den tiefsten Stand seit einem Monat markiert hatten. Nachfrageentwicklung und Zinspolitik bleiben neben den heute erwarteten DOE-Bestandsdaten die entscheidenden Marktthemen.
Während die Besorgnis über die chinesische Nachfrage weiterhin auf der Stimmung der Anleger lastet, ist der Rückgang der US-Lagerbestände ein Faktor, der den Abwärtstrend der Ölpreise begrenzt.
Anders in China, wo das BIP für das zweite Quartal am Montag eine unerwartet starke Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums zeigte. Mit 4,7% war es der niedrigste Wert seit dem ersten Quartal 2023 und stürzte die Anleger zurück in das Meer aus Nachfragesorgen den größten Ölimporteur der Welt betreffend.
Entsprechend hofft man am Ölmarkt darauf, dass die chinesische Führung entschlossenere Stimulierungsmaßnahmen beschließen könnte. Doch bisher wurden keine weitreichenden Veränderungen beschlossen.
Unterdessen sind die US-Rohölvorräte laut API in der vergangenen Woche um -4,4 Mio. Barrel gesunken. Die offiziellen Bestandsdaten des DOE folgen heute Nachmittag. Sollten sie die Abbauten bestätigen, wäre dies der dritte Rückgang in Folge und damit der längste seit August/September letzten Jahres. Allerdings enthält der API-Bericht mit den teilweise recht starken Aufbauten bei den Produkten auch bearishe Aspekte, die auf einen Nachfragerückgang hindeuten könnten.
Insgesamt bleibt die fundamentale Ausgangslage heute weiterhin neutral. Bei den Preisen ergeben sich dadurch Abschläge.

Fundamental; neutral      Chartanalyse; neutral