Die Ölfutures setzen ihre Abwärtskorrektur auch in der zweiten Wochenhälfte fort, wobei heute früh auch die eher bearishen API-Daten helfen. Insgesamt bleibt Donald Trumps zweite Amtszeit das Gesprächsthema Nummer eins an den Börsen, da die Anleger nach wie vor nicht sicher sind, welche Auswirkungen seine vorgeschlagenen Zölle und energiepolitischen Maßnahmen auf die Ölmärkte haben werden.
Seit Trumps Amtseinführung am Montag kamen aus Washington jeden Tag neue Androhungen von Strafzöllen. Erst gestern richtete der US-Präsident diese gegen Russland, falls das Land keine Einigung zur Beendigung des Krieges in der Ukraine erziele und fügte an, dass diese auch auf „andere teilnehmende Länder“ angewendet werden könnten.
Zuvor hatte Trump die EU mit möglichen Strafzöllen unter Druck gesetzt, damit die Union mehr US-Energie importiert. Mexiko und Kanada drohte er mit Importzöllen in Höhe von 25 Prozent ab Februar, China müsse sich hingegen auf Zölle von 10 Prozent einstellen, weil von dort Fentanyl in die USA geliefert werde. Konkret umgesetzt wurde bisher allerdings keine dieser Drohungen,
Mittelfristig betrachtet bleibt Trump also ein Unsicherheitsfaktor, bis erste klare Zollentscheidungen getroffen wurden, oder auf andere Art eine deutliche Auswirkung auf die Konjunktur und/oder den Ölmarkt spürbar wird. Dies ist bisher noch nicht der Fall, so dass die Anleger die Gelegenheit nutzen, nach dem etwas überhitzten Preisanstieg seit Jahresbeginn, Gewinne mitzunehmen.
Heute Nachmittag könnten dabei auch die DOE-Bestandsdaten helfen, sollten sie den bearishen Ton des API-Wochenberichtes bestätigen. Dabei wird es vor allem darauf ankommen, ob auch das DOE einen ersten Anstieg der Rohölbestände seit acht Wochen verzeichnet hat, oder ob ein neuer Mehrjahrestiefstand erreicht wurde.
Bei den Preisen ergeben sich damit auch heute wieder teilweise Preisabschläge.
Fundamental; neutral bis brearish Chartanalyse; neutral bis bearish