In der vergangenen Woche konnten die Rohölkontrakte Brent und WTI einen Großteil ihrer Verluste wieder aufholen und notierten zuletzt oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 60 Dollar pro Barrel. Ob dieser Aufwärtstrend anhält, hängt maßgeblich von geopolitischen und handelspolitischen Entwicklungen ab.
Ein kurzfristiger Preisschub resultiert aus positiven Signalen der US-chinesischen Handelsgespräche. Konkrete Maßnahmen wie Zollsenkungen bleiben jedoch bislang aus.Ohne solche Fortschritte dürfte der Optimismus schnell nachlassen. Analysten zeigen sich skeptisch und sehen das weitere Aufwärtspotenzial als begrenzt an – insbesondere ohne klare bullishe Impulse aus Makroökonomie, Fundamentaldaten oder Geopolitik.Geopolitisch stehen zwei Entwicklungen im Fokus: Ein mögliches neues Atomabkommen mit dem Iran könnte zur Aufhebung von Sanktionen führen und zusätzliches Öl auf den Weltmarkt bringen.
Auch Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine könnten ein Ende der Sanktionen gegen den russischen Energiesektor einleiten und das Angebot weiter erhöhen. In beiden Fällen würde das weltweite Ölangebot deutlich steigen, was preisdämpfend wirken könnte.
Zudem stehen diese Woche wichtige Marktberichte von OPEC (Mittwoch) und IEA (Donnerstag) an. Diese liefern Aufschluss über die tatsächliche Produktionsentwicklung im April, insbesondere in Bezug auf die gelockerten freiwilligen Förderkürzungen einiger OPEC+-Länder.
Kurzfristig stützen positive Handelsnachrichten die Preise, doch mittelfristig überwiegen Unsicherheiten und potenziell bearishe Faktoren. Eine nachhaltige Preisrally bleibt damit fraglich.
Fundamental: neutral bis bullish Chartanalyse: neutral bis bullish