20.05.2025
Ölfutures starten nach Trump/Putin-Telefonat weicher
Brent: 65.32
Gasoil: 614.25
Dollar: 0.8336
Crude (WTI): 62.72
Rheinfracht: 60.00

Nach einem schwachen Wochenstart, geprägt von Nachfragesorgen nach dem Verlust der US-Topbonitätsnote durch Moody’s, gewannen am Montag geopolitische Themen wieder an Einfluss auf die Ölmärkte. Im Fokus standen die Atomgespräche zwischen den USA und Iran sowie ein Telefonat zwischen US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin über einen möglichen Waffenstillstand mit der Ukraine. Analysten sehen geringe Chancen auf schnelle Einigungen in beiden Fällen, da die Positionen weit auseinanderliegen.

Laut Robert Rennie (Westpac) sei Brent-Öl im Bereich von 66–67 USD überbewertet und könne auf 60–65 USD zurückfallen, insbesondere angesichts der geplanten Rücknahme der OPEC+ Förderkürzungen. Ein mögliches Atomabkommen mit dem Iran könnte die iranische Ölproduktion um 300.000 bis 400.000 Barrel pro Tag erhöhen und damit das für 2025 prognostizierte Überangebot weiter verstärken. Allerdings erscheint eine Einigung derzeit unwahrscheinlich, da beide Seiten unvereinbare Bedingungen stellen.

Der Übergang am Markt von einer Backwardation- in eine Contango-Struktur – ein Hinweis auf eine sich entspannende oder gar überversorgte Marktlage – hat sich durch die Wiederaufnahme der Atomgespräche verlangsamt. Marktteilnehmer warten nun auf neue US-Lagerdaten: Das API veröffentlicht erste Zahlen am Dienstagabend, der offizielle DOE-Bericht folgt am Mittwoch. Aktuell handeln Öl-Futures unter den Vortageshochs, während der steigende EUR/USD-Kurs auf Spielraum für Inlandspreisabschläge im Vergleich zum Vortag hindeutet

 

Fundamental: neutral bis bearish          Chartanalyse: neutral bis bullish