Die Marktteilnehmer fokussieren sich heute stark auf neue Entwicklungen in den Atomverhandlungen mit dem Iran. Die Positionen zwischen Teheran und Washington wirken weiterhin festgefahren, während die militärische Rhetorik Israels gegenüber dem Iran deutlich zugenommen hat. Ein eigenständiger Angriff Israels gilt jedoch als wenig wahrscheinlich, da eine enge Abstimmung mit den USA vermutet wird.

Im Mittelpunkt steht daher, wie sich US-Präsident Trump in dieser angespannten Lage positioniert. Sollte es zu einem Scheitern der Gespräche kommen, stünde Trump unter erheblichem Handlungsdruck, da er in diesem Fall explizit mit einem Militärschlag gedroht hat. Die nächste Verhandlungsrunde ist für das Wochenende angesetzt. Bis dahin wird mit wenigen konkreten Fortschritten gerechnet. Eine Annäherung zwischen den USA und dem Iran könnte die Lage rasch entspannen. Bleibt der Durchbruch jedoch aus, steigt die Wahrscheinlichkeit eines militärischen Eingreifens, was erhebliche Marktreaktionen nach sich ziehen könnte.

Entsprechend ist kurzfristig mit erhöhter Volatilität zu rechnen. Andere Marktfaktoren treten in den Hintergrund. Die heute um 16:30 Uhr erwarteten DOE-Daten zu den US-Ölbeständen dürften nur dann Einfluss nehmen, wenn sie deutlich vom Konsens abweichen.

Trotz geopolitischer Risiken bleibt der Preisanstieg im Inland moderat, da der stärkere Euro die festen Öl-Futures teilweise kompensiert. Die Marktlage wird fundamental leicht bullish eingeschätzt.

Fundamental: neutral bis bullish         Chartanalyse: neutral bis bullish