28.05.2025
Ölmarkt im Spannungsfeld zwischen Angebotsausfällen und Überversorgung
Brent: 64.34
Gasoil: 609.75
Dollar: 0.8286
Crude (WTI): 61.15
Rheinfracht: 36.00

Die Ölpreise haben sich am Mittwochmorgen stabilisiert, während Investoren auf das OPEC+-Treffen des Überwachungsausschusses (JMMC) warten. Gleichzeitig herrscht Unsicherheit an den Märkten durch mehrere Entwicklungen: mögliche neue US-Sanktionen gegen Russland, Waldbrände in Kanada sowie Exportbeschränkungen für Chevron in Venezuela. Die US-Regierung hat Chevron eine neue Lizenz erteilt, die jedoch Exporte und eine Ausweitung der Aktivitäten verbietet. Analyst Robert Rennie warnt, dass der Ausfall venezolanischer Lieferungen US-Raffinerien zwingt, stärker auf Rohöl aus dem Nahen Osten zurückzugreifen.

Während Angebotsrisiken aus Kanada und Venezuela stützend wirken, lasten Erwartungen an eine mögliche Förderausweitung durch die OPEC+ auf den Preisen. Das JMMC trifft sich heute, entscheidende Beschlüsse – etwa zur Juli-Fördermenge – werden aber erst am Samstag erwartet. Eine Erhöhung um 411.000 Barrel täglich gilt als wahrscheinlich. Die Aussicht auf ein Überangebot in der zweiten Jahreshälfte nimmt zu – auch signalisiert die Brent-Preisstruktur mit Contango ein Überangebot.

Zusätzlich rücken geopolitische Spannungen in den Fokus: US-Präsident Trump erwägt neue Sanktionen gegen Russland. Dies könnte den Markt erneut belasten. Dennoch bleibt die fundamentale Lage laut Marktexpertin Priyanka Sachdeva bearish. Die Kombination aus Angebotsüberschuss, schwacher Nachfrage, mangelnder Förderdisziplin in der OPEC+ und geopolitischen Unsicherheiten führt zu einer neutralen Markteinschätzung. Die Inlandspreise bleiben am Mittwochmorgen nahezu unverändert.

 

Fundamental: neutral         Chartanalyse: neutral