Zum Wochenauftakt bleibt der Nahost-Konflikt zwischen Israel und dem Iran das dominierende Thema am Ölmarkt. Die Preise starteten mit einem deutlichen Anstieg, getrieben von einer erhöhten geopolitischen Risikoprämie, bevor erste Gewinnmitnahmen für eine leichte Korrektur sorgten. Der Markt bleibt angesichts der Eskalation klar bullish eingestellt.

Die jüngsten gegenseitigen Angriffe forderten zahlreiche Todesopfer und verstärken die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts. Besonders brisant: Israel griff am Wochenende erstmals gezielt iranische Energieanlagen an, darunter das wichtige Gasfeld South Pars. Dies erhöhte die Nervosität am Markt zusätzlich.

Im Mittelpunkt steht nun die strategisch wichtige Straße von Hormus. Durch diese Meerenge verläuft etwa ein Fünftel des globalen Ölhandels. Eine Blockade hätte dramatische Auswirkungen auf die weltweite Versorgungslage. Zwar gibt es bislang keine konkreten Hinweise auf eine Sperrung, doch Experten wie Mukesh Sahdev und Toshitaka Tazawa warnen vor den erheblichen Preissprüngen, sollte es dazu kommen. Trotz dieser Unsicherheiten wirkt die Reservekapazität der OPEC+ leicht stabilisierend, da sie einen möglichen Ausfall der iranischen Förderung teilweise kompensieren könnte. Dennoch bleibt die Unsicherheit hoch, zumal der Iran keine Gesprächsbereitschaft zeigt, solange israelische Angriffe andauern.

Marktbewegende Ereignisse wie die OPEC- und IEA-Reports oder die Fed-Sitzung werden in dieser Woche kaum Einfluss haben. Der Fokus liegt klar auf dem Nahen Osten – mit weiterem Aufwärtsdruck auf die Ölpreise.

Fundamental: bullish                 Chartanalyse: neutral