Am Ende der Woche zeigen sich die Ölfutures in einer engen Handelsspanne. Der US-Feiertag bremst das Handelsvolumen zusätzlich, doch auch global herrscht Zurückhaltung. Marktteilnehmer beobachten derzeit widersprüchliche Entwicklungen. Ein stabiler US-Arbeitsmarkt stärkt die Erwartung, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen unverändert lässt – ein Zeichen wirtschaftlicher Stabilität. Gleichzeitig bestehen Unsicherheiten über neue US-Zölle unter Präsident Trump. Obwohl ein Handelsabkommen mit Vietnam verabschiedet wurde, laufen Fristen für neue Zollerhöhungen ab, ohne dass Deals mit wichtigen Partnern wie der EU oder Japan vorliegen.
Die OPEC+ plant unterdessen, ihre Ölproduktion im August um 411.000 Barrel pro Tag auszuweiten, um Marktanteile zurückzugewinnen. Analysten wie Henik Fung befürchten jedoch ein Angebotsüberschuss von bis zu 600.000 B/T im laufenden Quartal, was den Preisdruck erhöhen könnte.
Geopolitisch bleibt die Lage angespannt: Die USA verschärfen Maßnahmen gegen Irans Ölexporte, während nächste Woche in Oslo neue Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran geplant sind. Analysten wie Charu Chanana von Saxo Markets sehen mittelfristig eine überwiegend bearishe Tendenz am Ölmarkt, bedingt durch steigendes Angebot und sinkende Nachfrage.
Für den heutigen Freitag wird die Marktlage als neutral eingeschätzt, da bullish und bearish wirkende Faktoren sich momentan weitgehend ausgleichen. Dennoch zeigen sich im Inland am Morgen leichte Preisabschläge im Vergleich zum Vortag.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral