Am Donnerstag blieben die Ölpreise stabil, obwohl neue US-Daten einen starken Anstieg der Rohölvorräte zeigten und Ex-Präsident Donald Trump neue Strafzölle ankündigte. Trumps aggressive Handelspolitik sorgte für Unruhe: So drohte er Brasilien mit 50 % Strafzoll auf US-Importe. Weitere Zolldrohungen gingen an Länder wie die Philippinen, den Irak, Südkorea und Japan und schürten globale Marktunsicherheit.
Auch in der US-Geldpolitik zeigen sich Auswirkungen: Das jüngste Protokoll der Federal Reserve offenbarte, dass nur wenige Mitglieder eine baldige Zinssenkung befürworten. Höhere Zinsen könnten die Ölnachfrage bremsen. Dennoch verzeichnet der Ölpreis im Wochenverlauf ein leichtes Plus – begünstigt durch die OPEC+-Ankündigung, im August mehr Öl zu fördern. Analysten warnen jedoch vor einem möglichen Überangebot.
Positive Impulse kommen von der weltweiten Sommernachfrage. Laut J.P. Morgan erreichte der globale Flugverkehr ein Rekordhoch mit über 107.000 Flügen pro Tag, besonders China zeigte sich dynamisch. Auch die US-Behörde DOE bestätigt eine starke Benzinnachfrage, obwohl gleichzeitig Destillatbestände auf ein 22-Jahres-Tief gefallen sind – ein ungewöhnlich knappes Angebot im Sommer.
Zudem verschärft sich die geopolitische Lage: Huthi-Milizen attackierten erneut Frachter im Roten Meer, was für zusätzliche Unsicherheit sorgt. Trotz dieser bullischen und bearischen Einflüsse bleibt die Marktlage insgesamt ausgeglichen. Für den Donnerstagmorgen deuten sich jedoch leichte Preisabschläge bei Inlandspreisen gegenüber Mittwoch an.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral