Zum Ende der Handelswoche geraten die Ölfutures erneut unter Druck und machen die Gewinne vom Wochenbeginn weitgehend zunichte. Hauptgrund ist politischer Druck aus den USA: Präsident Donald Trump forderte erneut niedrigere Ölpreise, um Russland im Ukraine-Krieg wirtschaftlich zu schwächen. Seiner Aussage nach könne der Krieg beendet werden, „wenn man den Ölpreis gedrückt bekomme“. Zusätzlich forderte Trump ein sofortiges Ende aller Energieimporte aus Russland.
Obwohl Trump faktisch wenig Einfluss auf Fördermengen oder Preisgestaltung hat, verleiht seine öffentliche Positionierung den Märkten eine politische Dimension. Analystin Priyanka Sachdeva von Phillip Nova betont, dass geopolitische Risiken durch ukrainische Angriffe auf russische Energieinfrastruktur zwar bestehen, jedoch nicht ausreichen, um die Sorgen vor einem Überangebot zu kompensieren. Die Märkte bewegen sich daher weiterhin in einer engen Preisspanne von etwa fünf Dollar.
Langfristig drücken Überkapazitäten auf die Preise: Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet bis 2026 mit einem Überangebot von 3,3 Millionen Barrel pro Tag, die EIA immerhin noch mit 1,5 Millionen. Heute richtet sich der Blick auf zwei zentrale Ereignisse: die Vorstellung des 19. EU-Sanktionspakets gegen Russland und ein Telefonat zwischen Trump und Chinas Präsident Xi Jinping. Marktteilnehmer hoffen auf Signale zur Entspannung im Handelskonflikt.
Insgesamt bleibt die Markteinschätzung neutral. Es bestehen geopolitische Risiken, denen jedoch schwache Fundamentaldaten gegenüberstehen – was weiterhin zu nur geringen Preisbewegungen führt.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral bis bearish