22.09.2025
Brent und WTI verlieren Gewinne – Drohnenangriffe stützen nur kurzfristig, fehlende US-Sanktionen belasten Märkte.
Brent: 67.15
Gasoil: 695.75
Dollar: 0.7967
Crude (WTI): 63.16
Rheinfracht: 22.00

In der vergangenen Woche konnten die Rohölsorten Brent und WTI ihre anfänglichen Preisgewinne nicht halten. Trotz geopolitischer Spannungen – insbesondere ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Energieinfrastruktur – gaben die Ölpreise in der zweiten Wochenhälfte nach. Grund dafür war unter anderem das Ausbleiben weiterer US-Sanktionen gegen Russland, obwohl die EU bereits ihr 19. Sanktionspaket vorgestellt hat. Weitere Spannungen ergaben sich durch russische Luftraumverletzungen über Polen und Estland. Der UN-Sicherheitsrat sowie der NATO-Rat befassen sich aktuell mit diesen Vorfällen. Die deutsche Luftwaffe meldete den Einsatz von Eurofightern zur Abfangung eines russischen Militärflugzeugs über der Ostsee.

Parallel dazu konnte die Zinssenkung der US-Notenbank um 25 Basispunkte keine nachhaltige Hoffnung auf stärkere Ölnachfrage auslösen, da Fed-Chef Powell keine klaren Aussagen über weitere Zinsschritte machte. Auch in Bezug auf China bleibt die Nachfrageentwicklung unklar: Zwar führten US-Präsident Trump und Chinas Präsident Xi Jinping ein positives Telefongespräch, ein umfassendes Handelsabkommen steht jedoch weiter aus.

Analysten wie Tim Evans warnen zudem, dass die aufgebauten strategischen Ölreserven in China und den USA den Angebotsüberschuss abfedern, jedoch kurzfristiges Aufwärtspotenzial bei den Preisen begrenzen. Zwar zeigen die Ölbörsen zum Wochenbeginn wieder eine leichte Aufwärtsbewegung, doch bei den Inlandspreisen ist noch keine eindeutige Richtung erkennbar.

 

Fundamental: neutral                 Chartanalyse: neutral bis bearish