Die Ölpreise legten nach vier Verlusttagen wieder zu, da geopolitische Spannungen rund um Russland zunehmen. US-Präsident Trump verschärfte die Lage mit einer aggressiven Rede vor der UNO, in der er die NATO zu härteren Maßnahmen gegen Russland aufforderte und die EU für den fortgesetzten Import russischer Energieträger kritisierte. Gleichzeitig prüft Moskau eine Ausweitung der Exportverbote für Benzin und Diesel, da ukrainische Drohnenangriffe die Energieinfrastruktur beschädigten. Eine Begrenzung der Diesel-Ausfuhren könnte den Weltmarkt zusätzlich verknappen – ein bullisher Faktor für die Ölpreise.
Unterstützt wird diese Einschätzung durch den aktuellen API-Bericht, der einen überraschend starken Rückgang der US-Rohölbestände zeigt. Analysten erwarten nun steigende Produktpreise, was eine Rallye beim Rohölpreis auslösen könnte, insbesondere im Winter bei hoher Nachfrage.
Trotz dieser bullischen Einflüsse bleibt der Preisanstieg begrenzt. Seit August schwanken die Rohölfutures in einer engen Spanne von etwa 5 Dollar, da Anleger zwischen geopolitischen Risiken und einer schwächelnden globalen Nachfrage abwägen. Ein weiterer belastender Faktor ist die Unsicherheit über die Zinspolitik der US-Notenbank.
Zudem verzögert sich weiterhin die Wiederaufnahme der Exporte über die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline aus dem Irak, was als potenziell preisdrückender Faktor gilt. Insgesamt überwiegen jedoch aktuell die bullischen Fundamentaldaten, sodass sich an den internationalen Ölbörsen sowie bei Inlandspreisen spürbare Preisaufschläge zeigen.
Fundamental: neutral bis bullish Chartanalyse: neutral bis bullish