Nach zwei Verlusttagen stabilisieren sich die Rohölpreise an den Börsen ICE und NYMEX. Im Mittelpunkt stehen dabei die geplante Förderpolitik der OPEC+ sowie ein mögliches Handelsabkommen zwischen den USA und China. Insider berichten, dass die OPEC+ im Dezember eine moderate Produktionsausweitung um 137.000 Barrel pro Tag anstrebt. Damit setzt das Bündnis den seit April laufenden, schrittweisen Abbau der Förderkürzungen fort.
Unterstützung erfahren die Preise durch Fortschritte im Handelsstreit der beiden größten Ölverbraucher: US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi wollen sich in Südkorea treffen, um ein Rahmenabkommen zu unterzeichnen. Zuvor hatten US-Sanktionen gegen Russland, insbesondere gegen Lukoil und Rosneft, für starke Kursbewegungen gesorgt. Die deutsche Rosneft-Tochter steht unter Treuhandverwaltung und ist zentral für die PCK-Raffinerie in Schwedt, weshalb Berlin über eine befristete Ausnahmeregelung mit Washington verhandelt.
Analysten sehen in den Sanktionen eine Verschiebung der Marktrisiken – weg von Überangebotssorgen hin zu möglichen Lieferstörungen. Dennoch bleibt die Einschätzung verhalten, da der Markt auf den dritten Monatsverlust in Folge zusteuert. Steigende Fördermengen und ein mögliches Abkommen zwischen den USA und China könnten das Angebot weiter erhöhen.
Zudem richtet sich der Blick auf die anstehende Zinssitzung der US-Notenbank. Eine erwartete Zinssenkung könnte die Nachfrage stützen, doch die Unsicherheit bleibt hoch. Insgesamt präsentiert sich das Marktumfeld ausgeglichen: geopolitische Spannungen treffen auf ein weiterhin deutliches Überangebot.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral bis bearish