Die Lage am Ölmarkt bleibt angespannt und von Unsicherheiten geprägt. Nach anfänglicher Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China hat sich Ernüchterung breitgemacht. Zwar wurde eine Rahmenvereinbarung angekündigt, doch konkrete Ergebnisse des Treffens zwischen Präsident Trump und Staatschef Xi Jinping stehen weiterhin aus. Experten hatten bereits erwartet, dass nur kleine Fortschritte („Babysteps“) erzielt werden.
Zusätzlich sorgten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell für Zurückhaltung an den Märkten. Zwar senkte die Federal Reserve den Leitzins um 25 Basispunkte, was kurzfristig die Konjunktur und Ölnachfrage stützen könnte, doch eine weitere Zinssenkung im Dezember gilt nun als unsicher. Dies stärkte den US-Dollar gegenüber dem Euro, wodurch Öl für europäische Käufer teurer wurde und die Preise an ICE und NYMEX unter Druck gerieten.
Weitere Belastung könnte von der OPEC+ ausgehen: Die acht Länder, die ihre Förderung stärker als vereinbart gedrosselt hatten, könnten ihre Zusatzkürzungen im Dezember um 137.000 Barrel pro Tag lockern. Die nächste Videokonferenz hierzu ist für den 2. November angesetzt.
Analysten erwarten daher weiterhin volatile Ölpreise. Laut Robert Rennie von der Westpac Banking Corp. bewegt sich Brent aktuell in einer Spanne von 60 bis 65 US-Dollar, mit der Möglichkeit eines Rückgangs unter 60 US-Dollar. Kurzfristig könnten jedoch positive US-Öllagerdaten für leichte Preisstützung sorgen. Insgesamt bleibt der Markt unsicher und schwankungsanfällig.
Fundamental: neutral bis bullish Chartanalyse: neutral