10.11.2025
Rohölpreise steigen nach US-Haushaltsfortschritten wieder über 60-Dollar-Marke – Hoffnung auf Ende des Regierungsstillstands stützt Märkte.
Brent: 64.17
Gasoil: 760.75
Dollar: 0.8062
Crude (WTI): 60.33
Rheinfracht: 21.50

In der vergangenen Woche setzten die Rohölpreise an den internationalen Börsen ICE und NYMEX ihre Talfahrt fort. Besonders der US-Referenzpreis WTI fiel erneut unter die Marke von 60 US-Dollar pro Barrel, was als bedeutende psychologische Grenze gilt. Zum Wochenbeginn stieg der Preis jedoch wieder leicht an. Hauptgrund dafür waren wachsende Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Regierungs-Shutdowns in den USA, nachdem der Senat zugestimmt hatte, über einen vorübergehenden Haushaltsentwurf zu beraten. Analyst Tony Sycamore von IG betonte, dass die Wiederaufnahme der Regierungsarbeit die Gehälter von 800.000 Beschäftigten sichert und wichtige Programme neu startet. Dies könne das Verbrauchervertrauen stärken, die wirtschaftliche Aktivität beleben und die Risikofreude an den Finanzmärkten erhöhen, was den WTI-Preis in Richtung 62 Dollar treiben dürfte.

Am Mittwoch wird die US-Energiebehörde EIA ihren Monatsbericht veröffentlichen, der wichtige Hinweise auf die weitere Preisentwicklung von WTI und Brent geben dürfte. Aufgrund des Feiertags Veterans Day erscheint der Bericht einen Tag später als üblich. Am gleichen Tag legt die OPEC ihren Monatsbericht vor. Laut ersten Schätzungen stieg die OPEC-Produktion im Oktober nur geringfügig um 50.000 Barrel pro Tag. Die acht OPEC+-Länder, die ihre Förderung zusätzlich gedrosselt hatten, reduzierten diese Zusatzkürzungen im Oktober um 137.000 Barrel täglich und planen ähnliche Schritte für November und Dezember.

Trotz dieser moderaten Lockerungen erwartet die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem am Donnerstag erscheinenden Bericht ein Überangebot von bis zu 4 Mio. Barrel pro Tag für 2026. Zusätzlich verfolgen Marktteilnehmer weiterhin die Auswirkungen westlicher Sanktionen und ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Raffinerien. Insgesamt orientierten sich die Ölpreise zu Wochenbeginn vor allem an den Fortschritten im US-Haushaltsstreit.

 

Fundamental: neutral bis bullish                         Chartanalyse: neutral