17.11.2025
Rohölpreise steigen erneut – höhere Risikoprämie treibt Märkte an.
Brent: 63.74
Gasoil: 730.75
Dollar: 0.7947
Crude (WTI): 59.41
Rheinfracht: 21.50

Die Rohölpreise an ICE und NYMEX sind in der vergangenen Woche leicht gestiegen, nachdem sie zuvor zwei Wochen lang gefallen waren. Einen moderaten Aufwärtseffekt lieferte das Ende des US-Regierungsshutdowns. Hauptgrund für die Preiszunahme war jedoch eine wieder höhere geopolitische Risikoprämie. Diese erhöhte sich, weil die verschärften Sanktionen gegen Russland zunehmend Auswirkungen auf die indische Importnachfrage zu zeigen scheinen und gleichzeitig ein ukrainischer Drohnenangriff auf den russischen Exporthafen Noworossijsk für Verunsicherung sorgte. Zusätzlich führte die Beschlagnahme eines Öltankers durch den Iran nahe der Straße von Hormus zu neuen Sorgen über die Sicherheit zentraler Ölhandelsrouten.

Ob sich iranische Eingriffe in die Handelsschifffahrt erneut häufen, bleibt abzuwarten. Die Unterbrechung der Exporte aus Noworossijsk war jedoch offenbar nur kurzfristig, weshalb die Risikoprämie bereits zu Beginn dieser Woche wieder leicht nachgab. Marktbeobachter wie Mukesh Sahdev bewerten die schnelle Wiederaufnahme der Lieferungen als bearishes Signal.

Kaum stützend wirkten zudem die jüngsten Entwicklungen innerhalb der OPEC+. Die angekündigte Pause bei der Rücknahme freiwilliger Zusatzkürzungen im ersten Quartal 2026 wurde von vielen eher als Ausdruck einer vorsichtigeren Nachfrageerwartung interpretiert. Die OPEC beließ zwar ihre globalen Nachfrageprognosen unverändert, korrigierte jedoch ihre Schätzungen zum dritten Quartal 2025, wonach der Markt stärker überversorgt war als zuvor angenommen. Auch die aktuellen Berichte von EIA und IEA fielen überwiegend bearish aus. Entsprechend starteten die Ölfutures heute schwächer, sodass bei den Inlandspreisen im Vergleich zu Freitag rechnerisch erneut Abschläge möglich sind.

 

Fundamental: bearish                            Chartanalyse: neutral