19.11.2025
Nach wie vor herrschten am Ölmarkt widerstreitende Faktoren, so dass sich bullishe und bearishe Angebotsfaktoren die Waage hielten.
Brent: 64.60
Gasoil: 800.50
Dollar: 0.7991
Crude (WTI): 60.47
Rheinfracht: 21.25

Zur Wochenmitte zeigen sich die Ölmärkte richtungslos: Nach der Rally vom Dienstag gaben die Futures aufgrund eines bearishen API-Lagerberichts wieder leicht nach. Die gemeldeten Bestandsaufbauten in allen Kategorien rückten die Erwartung eines deutlichen globalen Überangebotes erneut in den Fokus und überlagerten kurzfristig bullish wirkende Faktoren wie neue US-Sanktionen gegen russische Exporte sowie ukrainische Angriffe auf russische Raffinerien und Terminals.
Analysten, darunter ING, weisen jedoch darauf hin, dass die Marktteilnehmer aktuell stärker auf potenzielle Angebotsrisiken achten als auf mögliche Überschüsse. Entsprechend bleiben die Referenzpreise in einer engen Handelsspanne, während der Markt die Wirkung der am 21. November in Kraft tretenden US-Sanktionen abwartet. Gleichzeitig sorgt der strukturelle Überhang von prognostizierten +1,5 bis +4 Mio. Barrel pro Tag für anhaltenden Abwärtsdruck.
Die Produktmärkte reagieren deutlicher auf die russischen Ausfälle: Besonders Dieselpreise ziehen an und heben die Raffineriemargen weltweit auf ein Mehrjahreshoch. Dennoch begrenzt die erwartete Rohölüberversorgung weitere Kursanstiege.
Im Mittelpunkt stehen nun die DOE-Bestandsdaten am Nachmittag, die Hinweise liefern könnten, ob die US-Rohölreserven ihren jüngsten Höchststand weiter ausbauen. Trotz bearishen API-Daten bleibt das fundamentale Gesamtbild neutral, doch im Inland führen die gestrigen Preisanstiege zu deutlichen Aufschlägen.

Fundamental: neutral                            Chartanalyse: neutral