08.10.2025
Ölpreise steigen erneut – Markt bleibt im Spannungsfeld zwischen Angebotsausweitung und unsicherer Nachfrage.
Brent: 65.96
Gasoil: 676.75
Dollar: 0.8012
Crude (WTI): 62.27
Rheinfracht: 24.50

Die Ölpreise setzen ihre Aufwärtskorrektur fort und bewegen sich wieder in der engen Handelsspanne des Sommers. Trotz jüngster Kursgewinne bleibt der Markt unter Druck, da für 2025 ein weltweites Überangebot erwartet wird. Insbesondere die OPEC+ dürfte ihre Fördermengen in den kommenden Monaten weiter anheben. Auch außerhalb des Kartells, etwa in den USA, wird mit einem starken Anstieg der Ölproduktion gerechnet – laut EIA-Bericht könnte dort 2026 ein neues Rekordniveau erreicht werden.

Allerdings bleibt die Lage unsicher: Die OPEC+ entscheidet monatlich über Fördermengen, und die weltweite Nachfrageentwicklung ist wegen geopolitischer Spannungen und Handelskonflikten schwer vorhersehbar. Laut Analyst Emril Jamil herrscht eine Art Preisschwebe, da Händler auf eine Verlangsamung des Überangebots setzen und teilweise auf knapperes russisches Öl spekulieren.

Gleichzeitig führen ukrainische Drohnenangriffe zu Engpässen bei russischen Raffinerien, was die Exporte ansteigen lässt – sie lagen zuletzt auf dem höchsten Niveau seit 16 Monaten. Laut Daniel Hynes (ANZ) bleibt der Markt stabil, solange die Lagerbestände nicht deutlich zunehmen.

Heute wird der offizielle US-Bestandsbericht des DOE erwartet. Ein Rückgang der Vorräte, wie ihn das API bereits meldete, könnte die Preise stützen. Trotz neutraler Gesamteinschätzung überwiegen langfristig die bearishen Faktoren: höhere Produktion und eine mögliche Nachfrageschwäche. Ein schwacher Euro verteuert zudem Importe in der Eurozone, was Inlandspreise weiter steigen lässt.

 

Fundamental: neutral                 Chartanalyse: neutral bis bullish