Die weltweiten Ölbörsen stehen weiterhin unter Druck, da ein wachsender Angebotsüberschuss die Preise belastet. Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet für 2026 ein Überangebot von rund 4 Millionen Barrel pro Tag, da sowohl OPEC+ als auch Nicht-OPEC-Länder ihre Fördermengen ausweiten. Analysten wie Bob McNally betonen, dass das Ölangebot derzeit etwa dreimal schneller wächst als die Nachfrage. Dies spiegelt sich in einem Allzeithoch der globalen Öltransporte wider, wobei schwimmende Lagerbestände auf einem pandemieähnlichen Niveau liegen.
Trotz geopolitischer Risiken – wie etwa ein Angriff auf eine russische Gasanlage, der Kasachstans Ölproduktion gefährden könnte – bleibt die Marktstimmung insgesamt bearish. Zwar sorgt geopolitische Unsicherheit zeitweise für Unterstützung, doch die strukturellen Marktbedingungen deuten auf ein anhaltendes Überangebot hin. Die Öl-Futures befinden sich auf dem Weg zum dritten Monatsminus in Folge, auch weil der Markt in Contango geraten ist – ein Zeichen für einen Nachfrageüberhang.
Hoffnungen auf Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China bestehen, nachdem Präsident Trump Fortschritte in einem möglichen Abkommen signalisiert hat. Allerdings bleiben zentrale Streitpunkte ungelöst. Ein Treffen mit Putin könnte zudem zu einer Entspannung im Russland-Ukraine-Konflikt führen, was die Preise zusätzlich belasten würde. Insgesamt erwarten Analysten kurzfristig nur geringe Preisbewegungen im Inland – das fundamentale Bild bleibt jedoch klar negativ geprägt.
Fundamental: bearish Chartanalyse: neutral bis bullish