Die Ölpreise setzen ihren Anstieg fort, gestützt von der Hoffnung auf eine Entspannung im Zollkonflikt zwischen den USA und China. Die Ankündigung erster Gespräche zwischen Peking und Washington nährt die Zuversicht, dass ein konjunktureller Abschwung durch Trumps Handelspolitik doch noch abgewendet werden kann.
Zuvor hatten sinkende Preise und die Entscheidung der OPEC+, die Fördermengen schneller als geplant zu erhöhen, Ängste vor einem Überangebot geschürt. Dies verstärkte die Sorge um eine sinkende Nachfrage durch neue US-Zölle und drückte die Notierungen in Richtung ihrer Mehrjahrestiefs.
Gleichseitig reagiert die preissensible US-Schieferölindustrie auf das niedrige Preisniveau mit vorsichtigeren Produktionsplänen. Laut Diamondback Energy wurde der Förderhöhepunkt bereits erreicht. Auch die US-Energiebehörde EIA senkte ihre Prognosen zur Rohölproduktion leicht, wobei die jüngste Ausweitung der OPEC+-Produktion noch unberücksichtigt blieb. Analysten wie Daniel Hynes von der ANZ Bank warnen vor einem möglichen Rückgang der US-Fördermengen bei anhaltend niedrigen Preisen.
Zusätzlichen Auftrieb erhielten die Preise durch rückläufige US-Rohöl- und Cushing-Lagerbestände laut API-Daten. Sollten die heute erwarteten DOE-Zahlen diese Entwicklung bestätigen, wären weitere Preissteigerungen wahrscheinlich. Auch die US-Zinspolitik rückt in den Fokus: Anleger erwarten Aussagen von Fed-Chef Powell zur künftigen geldpolitischen Ausrichtung. Insgesamt zeigt der Markt derzeit eine neutrale bis leicht bullishe Tendenz.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral bis bullish