23.09.2025
Rohöl im Abwärtstrend: Wiederinbetriebnahme der KRG-Pipeline belastet.
Brent: 66.12
Gasoil: 685.25
Dollar: 0.7923
Crude (WTI): 61.86
Rheinfracht: 22.00

Am Montag rückten geopolitische Risiken am Ölmarkt zeitweise in den Hintergrund. Stattdessen standen erneut Sorgen über ein Überangebot im Fokus. Analysten verweisen auf die Unsicherheit der globalen Nachfrageentwicklung zum Jahresende sowie auf zusätzliche Mengen, die durch die mögliche Wiederinbetriebnahme der KRG-Pipeline aus der kurdischen Region im Irak auf den Markt gelangen könnten – rund 230.000 Barrel pro Tag. Gleichzeitig lockert die OPEC+ ihre Produktionskürzungen im Oktober weiter. Ob die freiwilligen Kürzungen von acht OPEC+-Ländern auch im November fortgesetzt werden, wird sich am 5. Oktober zeigen.

Auf der Nachfrageseite bleibt unklar, wie lange China seine strategischen Ölreserven weiter aufstockt. Die jüngsten Importdaten aus Indien zeigen unterdessen einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat – trotz anhaltender Importe russischen Öls. Marktbeobachter sehen diesen Rückgang daher nicht als direkte Folge westlicher Sanktionen.

Für neue Impulse sorgen diese Woche die Lagerdaten aus den USA. Das API veröffentlicht seine Schätzungen am Dienstagabend, der offizielle DOE-Bericht folgt am Mittwoch.

Trotz der aktuellen Fokussierung auf das Überangebot könnten geopolitische Spannungen, etwa durch russische Luftraumverletzungen oder die Lage im Nahen Osten, rasch wieder Einfluss auf die Preisentwicklung nehmen. Der jüngste Militäreinsatz Israels in Gaza sowie die diplomatische Anerkennung Palästinas durch Länder wie Frankreich und Kanada zeigen das anhaltende Eskalationspotenzial. Aktuell geben die Ölpreise nach – insbesondere WTI unterschritt bereits das Vortagestief.

 

Fundamental: neutral bis bearish                       Chartanalyse: neutral