Die geopolitische Risikoprämie hat sich am Markt mit dem Wochenbeginn dramatisch reduziert, da die Mehrheit der Trader nicht davon ausgeht, dass Iran und Israel unmittelbar vor einer Eskalation der Situation stehen.
Der Hinweis aus dem Iran, dass man alle zur Verfügung stehenden Mittel für eine angemessene Reaktion nutzen will zeigt, dass es noch ein gewissen Eskalationspotenzial gibt. Wie groß dieses dann schlussendlich ausfällt hängt sicherlich vom Ausmaß der iranischen Reaktion ab. Dennoch sind Trader nun erst einmal erleichtert, dass sich die Situation mit den israelischen Luftangriffen am Wochenende nicht negativ auf die Ölversorgung aus der Region ausgewirkt hat.
Die USA werden zwar weiterhin die Strategischen Reserven aufstocken, die angekündigten Käufe im Mai 2025 haben allerdings kaum Wirkung auf die momentane Situation. Der Markt muss zumindest zum Jahresbeginn 2025 mit einer Überversorgung rechnen, während die OPEC+ eine Produktionssteigerung im Dezember um 180.000 B/T plant, wobei weitere Schritte folgen können.
Derzeit gibt es kaum Meldungen am Markt, die mit dem aktuellen Marktausblick eine bullishe Reaktion rechtfertigen würden. Entsprechend bleiben wir vorerst bei unserer bearishen Markteinschätzung, wobei die geopolitischen Spannungen jederzeit wieder aufflammen können. Mit der weichen Tendenz am Morgen deuten sich momentan zunächst weitere Preisnachlässe für das Inland an.
Fundamental; bearish Chartanalyse; neutral bis bearish