04.09.2025
OPEC+ überrascht mit weiterer Förderausweitung – Markt reagiert nervös vor Nachfragerückgang.
Brent: 67.14
Gasoil: 698.25
Dollar: 0.8040
Crude (WTI): 63.15
Rheinfracht: 18.50

Die jüngste Ankündigung der OPEC+, trotz bereits erfolgter Produktionssteigerungen keine Pause einzulegen, sorgt unter Marktteilnehmern für Überraschung und Unruhe. Vor dem Hintergrund des saisonalen Nachfragerückgangs nach der Sommersaison wirft diese Entscheidung Fragen zur zukünftigen Preisentwicklung auf. Viele Experten hatten bereits ohne weitere Produktionsausweitungen vor einer möglichen Überversorgung ab dem vierten Quartal 2025 und im Jahr 2026 gewarnt. Eine Produktionspause wäre daher aus Sicht zahlreicher Analysten logisch gewesen.

Die Spekulationen über erneute Angebotsausweitungen durch die OPEC+ erhöhen die Volatilität an den Ölmärkten. Sollte es tatsächlich zu einer Rücknahme freiwilliger Förderkürzungen kommen, könnte dies in den kommenden Wochen einen klar bearishen Effekt auf die Preise haben. Zwar ist der Markt aktuell noch nicht überversorgt, jedoch hat sich die bullishe Preisstruktur (Backwardation) bei Brent deutlich abgeschwächt. Der 3-Monatsspread liegt aktuell bei nur 0,97 US-Dollar – dem niedrigsten Stand seit Mai 2025.

Zusätzliche Unsicherheit bringen geopolitische Faktoren wie US-Sanktionen gegen Russland und mögliche Maßnahmen gegen den Iran. Diese könnten das Angebot kurzfristig begrenzen und damit gegen eine Überversorgung wirken.

Kurzfristig wirken auch die API-Daten bearish, da sie unerwartete Lageraufbauten in den USA zeigen. In Kombination mit den OPEC-Spekulationen ergibt sich ein insgesamt leicht negatives Marktbild. Auch Inlandspreise könnten durch nächtliche Preisnachlässe weiter nachgeben.

 

Fundamental: neutral bis bullish             Chartanalyse: bearish