18.07.2025
Die Unsicherheit bezüglich Trumps Zollpolitik bleibt unverändert, wird von den Marktteilnehmern bislang allerdings weitestgehend ignoriert.
Brent: 69.82
Gasoil: 733.50
Dollar: 0.8031
Crude (WTI): 67.84
Rheinfracht: 43.75

Die Unsicherheit rund um Trumps Zollpolitik bleibt bestehen, wird von den Märkten aber weitgehend ignoriert. Handelskonflikte könnten zwar den Welthandel und damit den Ölverbrauch beeinträchtigen, doch Trumps Politik gilt als sprunghaft, Sanktionen werden oft kurzfristig ausgesetzt oder entschärft.
Trader richten den Blick daher stärker auf greifbare Faktoren. Dazu zählt der aktuelle Produktionsausfall in Kurdistan. Dieser ist zwar mengenmässig begrenzt, verschärft jedoch die ohnehin angespannte Versorgungslage. Zusammen mit solider Sommernachfrage und niedrigen Beständen an wichtigen Hubs wie Cushing und im ARA-Raum ergibt sich ein bullishes Umfeld.
Zwar plant die OPEC, ihre Produktion im August und September zu erhöhen. Auch aus Kurdistan könnte durch eine Wiederinbetriebnahme der Kirkuk-Ceyhan-Pipeline zusätzliches Öl fliessen. Dennoch bleiben vor allem die Produktmärkte treibend: Gasoil leidet unter knappen Mitteldestillat-Beständen, was zu starker Backwardation im Frontmonat führt – Hinweise auf mögliche Short-Squeezes.

ING sieht die fundamentale Ausgangslage im laufenden Quartal weiter bullish, erst im Schlussquartal sei mit Entspannung zu rechnen. Goldman schätzt den Brent-Preis für H2 2025 auf etwa 66 USD, erwartet für 2026 aber einen Rückgang auf 56 USD wegen Überversorgung.
Auch unsere Einschätzung bleibt vorerst leicht bullish. Die Preiszuwächse vom Vorabend und Morgen deuten zudem auf ein Plus bei den Inlandspreisen hin.

Fundamental: neutral bis bullish                                    Chartanalyse: bullish