Die Ölpreise bleiben stabil auf Mehrwochenhochs, unterstützt durch geopolitische Spannungen und rückläufige US-Ölbestände. Haupttreiber der Entwicklung sind jüngste ukrainische Angriffe auf russische Energieinfrastruktur, was die geopolitische Risikoprämie deutlich erhöht hat. Hinzu kommt die aggressive Rhetorik von US-Präsident Trump gegenüber internationalen Partnern wie der UN, NATO und EU, was die geopolitische Unsicherheit zusätzlich verschärft. Trotz einer teilweisen Relativierung seiner Ukraine-Aussagen bleibt konkrete US-Unterstützung aus, während der Druck auf europäische Länder wächst, ihre Position zu überdenken.
Ein Kurswechsel erscheint jedoch unwahrscheinlich. Länder wie Ungarn und die Slowakei sind stark von russischer Energie abhängig. Besonders Ungarn betont, dass ein Verzicht auf russisches Öl nicht realisierbar sei. Gleichzeitig meldet Russland nahezu täglich neue Angriffe auf seine Energieanlagen, was zu temporären Ausfällen, etwa an wichtigen Ölhäfen am Schwarzen Meer, führt. Die Strategie der Ukraine, Russlands Energieexporte zu stören, zeigt somit Wirkung und schwächt Moskaus wirtschaftliche Stabilität.
Am Ölmarkt dominieren aktuell bullish wirkende Faktoren, insbesondere geopolitische Risiken. Dennoch bleibt die Handelsspanne der Rohölfutures mit etwa fünf Dollar seit Anfang August relativ stabil, da bearishen Angebotsprognosen weiterhin bestehen. Auf dem Inlandsmarkt schlagen sich die jüngsten Preisimpulse durch, mit klaren Aufschlägen gegenüber dem Vortag. Insgesamt bleibt der Markt zwischen geopolitischen Spannungen und Angebotserwartungen gefangen.
Fundamental: bullish Chartanalyse: neutral