11.07.2025
Ölpreise erholen sich leicht nach Kurseinbruch – OPEC senkt Nachfrageprognose, Trumps Zollpolitik sorgt für Verunsicherung.
Brent: 69.08
Gasoil: 694.25
Dollar: 0.7975
Crude (WTI): 67.08
Rheinfracht: 43.50

Am letzten Handelstag der Woche stabilisieren sich die Ölpreise nach einer deutlichen Abwärtskorrektur, bleiben jedoch auf niedrigerem Niveau. Hauptbelastungsfaktoren sind die anhaltenden Zollandrohungen von Donald Trump sowie die gesenkten Nachfrageprognosen der OPEC. Diese korrigierte in ihrem aktuellen „World Oil Outlook 2025“ insbesondere die erwartete Ölnachfrage für die Jahre 2026 bis 2029 nach unten. Als Grund nennt sie vor allem das verlangsamte Nachfragewachstum in China, das durch wirtschaftliche Probleme und den zunehmenden Umstieg auf Elektromobilität geprägt ist.

Gleichzeitig verschärfen sich die internationalen Spannungen: Die USA planen ab dem 1. August Importzölle von 15 bis 20 % auf zahlreiche Handelspartner sowie 35 % auf kanadische Produkte. Diese Maßnahmen stoßen international auf Kritik und schüren Sorgen um das globale Wachstum. Zudem kündigte Trump eine „bedeutende Erklärung“ zu Russland an, in Verbindung mit seiner Kritik an Putins Krieg gegen die Ukraine. Neue Sanktionen, insbesondere im Ölsektor, könnten laut Analysten die Marktlage erheblich verändern.

Trotz Unsicherheiten bleibt der Ölmarkt im Sommer auf der Nordhalbkugel angespannt, was stützend auf die Preise wirken könnte. Marktteilnehmer richten ihren Blick nun auf den Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA), der möglicherweise eine ähnliche Überangebotslage wie bereits die EIA signalisiert. Insgesamt herrscht am Ölmarkt weiterhin ein Spannungsfeld zwischen geopolitischen Risiken, Angebotsdaten und nachlassender Nachfrage.

 

Fundamental: neutral                          Chartanalyse: bearish