Nach den deutlichen Kursverlusten am Ostermontag stabilisieren sich die Ölpreise am Dienstagmorgen wieder. Die Märkte reagieren auf mehrere Unsicherheitsfaktoren: mögliche Fortschritte bei den Atomverhandlungen mit dem Iran, die anhaltende Furcht vor einer Rezession infolge des Handelsstreits sowie zunehmende Spannungen in der US-Geldpolitik. Analyst Hiroyuki Kikukawa von Nissan Securities sieht kurzfristig keine starken Preisbewegungen beim WTI, erwartet jedoch anhaltende Schwankungen zwischen 55 und 65 US-Dollar – bedingt durch die Unklarheit rund um Trumps Zollpolitik sowie die sinkende globale Nachfrage.
Zusätzlich sorgen die wachsenden Spannungen zwischen der US-Regierung und der Notenbank für Unruhe an den Märkten. Präsident Trump bekräftigte seine Kritik an Fed-Chef Jerome Powell und drohte mit dessen Rauswurf, sollte dieser die Zinsen nicht senken. Diese Aussagen schüren bei Investoren die Angst um die Unabhängigkeit der Fed. Die Konsequenz: US-Aktienmärkte rutschen ab, der Dollar-Index fällt auf ein Dreijahrestief, und auch der Ölpreis gibt deutlich nach.
Analystin Vandana Hari erklärt, dass aktuell kaum bullische Impulse für den Ölmarkt erkennbar sind. Investoren hoffen nun auf wegweisende Aussagen der Weltbank und des IWF, die neue Impulse liefern könnten. Insgesamt dominiert eine von Unsicherheit geprägte, bearish gestimmte Marktstimmung.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral bis bearish