Nach einem deutlichen Kursanstieg am Mittwoch verzeichnen die Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX heute wieder leichte Verluste. Hintergrund sind neue Unsicherheiten im internationalen Handel sowie das bevorstehende OPEC+-Treffen am Sonntag, das als potenziell preisbelastend eingeschätzt wird.
Der jüngste Preisanstieg wurde durch die Ankündigung Irans ausgelöst, die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auszusetzen. Dies nährte Befürchtungen einer militärischen Eskalation im Nahen Osten. Zudem sorgte ein neues Handelsabkommen zwischen den USA und Vietnam für kurzfristigen Optimismus am Markt. Es signalisiert potenzielle Stabilität im Welthandel und könnte die globale Ölnachfrage stützen. Dennoch bleibt die Unsicherheit bestehen, da eine wichtige Frist für weitere Handelsverträge bereits am 9. Juli ausläuft.
In den vergangenen Wochen war der Ölmarkt durch geopolitische Risiken stark schwankungsanfällig. Aktuell ist die Volatilität allerdings rückläufig, was unter anderem dem bevorstehenden US-Feiertag geschuldet ist. Viele Händler befinden sich im Urlaub, was das Handelsvolumen reduziert.
Trotz positiver Impulse dämpfen schwache US-Benzinverbrauchszahlen und mögliche Produktionsausweitungen durch OPEC+ die Aussichten. Analysten erwarten keine nachhaltige Preisrallye. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist der heute erwartete US-Arbeitsmarktbericht, der Hinweise auf die künftige Zinspolitik liefern könnte. Eine Lockerung würde die Konjunktur und Ölnachfrage stützen. Insgesamt bleibt die Marktlage neutral bis leicht bullish – geopolitische Spannungen wirken unterstützend, während Angebots- und Nachfragefaktoren für Druck sorgen.
Fundamental: neutral bis bullish Chartanalyse: neutral