12.09.2024
Den Ölpreisen an ICE und NYMEX gelang gestern der größte Preisanstieg seit etwa zwei Wochen
Brent: 70.65
Gasoil: 649.50
Dollar: 0.8425
Crude (WTI): 67.79
Rheinfracht: 26.50

Den Ölpreisen an ICE und NYMEX gelang gestern der größte Preisanstieg seit etwa zwei Wochen, nachdem wegen Hurrikan Francine ein großer Teil der US-Offshore-Förderung im Golf von Mexiko offline waren.
jedoch dürften sich die Auswirkungen von Hurrikan Francine in den nächsten Tagen, da bisher keine Beschädigungen an Offshore-Anlagen gemeldet wurden und auch die Raffinerien und Verarbeitungsanlagen in den Küstenregionen diesmal wohl glimpflich davongekommen sind. Die Anleger haben schon bald wieder Gelegenheit, über die bevorstehenden Nachfrageprobleme und den erwarteten Angebotsüberschuss nachzudenken.
Nachfrageprobleme zeigte zum Beispiel gestern auch der DOE-Bericht, der einen leichten Anstieg der Rohölvorräte meldete. Die Daten zeigten auch, dass die Benzinnachfrage auf den niedrigsten Stand seit Mai gesunken ist, während gleichzeitig die Nachfrage nach Destillaten zurückging und auch die Raffinerieauslastung abnahm.
Anfang der Woche hatten sowohl die OPEC als auch die EIA ihre Prognosen zum globalen Nachfragewachstum nach unten korrigiert. Vor allem die Anpassung der OPEC, die bisher stark darum bemüht war, ein optimistisches Bild zur Nachfrageentwicklung abzuliefern, sorgte dabei für Verunsicherung bei den Marktteilnehmern.
Von zinspolitischer Seite könnte heute Nachmittag zudem die EZB noch einmal in den Fokus treten und wird über weitere Zinsanpassungen beraten. Am Markt ist eine Zinssenkung im September um 25 Basispunkte schon so gut wie eingepreist, doch falls EZB-Chefin Lagarde klare Signale für weitere Zinsanpassungen geben sollte, könnte das den EUR/USD durchaus noch einmal bewegen und darüber dann auch Einfluss auf die Ölpreise im In- und Ausland nehmen.
Während dank Hurrikan Francine kurzfristig bullishe Faktoren am Markt vorhanden sind, bleibt die übergeordnete fundamentale Marktstruktur weiterhin bearish. Bei den Preisen zeichnen sich allerdings recht deutliche Preisaufschläge ab.

Fundamental; neutral      Chartanalyse; bullish