17.09.2025
Ölmarkt unter Druck: Geopolitische Risiken aus Russland treiben Preise, Notierungen stabilisieren sich nach Anstieg
Brent: 68.40
Gasoil: 712.25
Dollar: 0.7872
Crude (WTI): 64.43
Rheinfracht: 21.00

In der aktuellen Woche standen die Ölpreise unter dem Einfluss kurzfristiger Angebotsrisiken aus Russland. Diese ergeben sich einerseits aus potenziellen Sanktionen, andererseits aus anhaltenden ukrainischen Angriffen auf russische Energieinfrastruktur. Nach einem dreitägigen Kursanstieg stabilisieren sich die Notierungen an ICE und NYMEX am heutigen Morgen.

Laut Emril Jamil von der London Stock Exchange Group sorgen geopolitische Unsicherheiten für anhaltend hohe Preise. Auch Mukesh Sahdev von Xanalysts betont, dass Angriffe auf russische Exportterminals und Raffinerien preisstützend wirken. Jedoch erwartet er, dass die OPEC+ durch Angebotssteuerung den Aufwärtsspielraum begrenzen wird.

Langfristig geht der Markt eher von sinkendem Preisdruck aus, da die Fördermengen der OPEC+ und anderer Länder wie den USA und Brasilien weiter steigen sollen. Gleichzeitig stagniert die weltweite Nachfrage.

Ein weiterer Fokus liegt heute auf der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Eine erwartete Zinssenkung um 25 Basispunkte könnte die US-Konjunktur stärken und damit die Nachfrage nach Kraftstoffen erhöhen. Analystin Priyanka Sachdeva warnt jedoch vor kurzfristigen Preisrisiken, erwartet aber für den Rest von 2025 ein globales Überangebot.

Der heute anstehende DOE-Bestandsbericht könnte Aufschluss über die aktuelle US-Nachfrage geben. Saisonale Effekte und Wartungen an Raffinerien könnten die Benzinnachfrage drücken. Insgesamt bleibt die Marktlage zwischen kurzfristig bullishen und langfristig bearishen Faktoren angespannt, was sich auch in steigenden Inlandspreisen widerspiegelt.

 

Fundamental: neutral bis bullish             Chartanalyse: neutral