Nach dem starken Preisanstieg von gestern legen die Notierungen an ICE und NYMEX heute früh zunächst eine Verschnaufpause ein und gaben im asiatisch geprägten frühen Handel etwas nach. Am Montag hatten die Ölpreise den stärksten Anstieg seit einer Woche hingelegt und wurden dabei von der allgemeinen Risikobereitschaft der Marktteilnehmer getragen.
Trotz der eher gemischten Aussichten in Sachen Nachfrageentwicklung gibt die Aussicht auf eine knapper werdende Angebotslage den Ölfutures Rückenwind – nicht zuletzt auch deshalb, weil die OPEC+ ihren jüngsten Beschluss zur Förderanhebung ab Oktober inzwischen relativiert hat. Entsprechend handelt Brent heute wieder über 84 Dollar und WTI hat den Sprung zurück über 80 Dollar geschafft.
Insgesamt scheinen die Anleger in dieser Woche wieder den bullishen Angebotsprognosen mehr Beachtung zu schenken als den bearishen Nachfrageaussichten. Von fundamentaler Seite halten sich beide Seiten allerdings im Großen und Ganzen die Waage, so dass die neutrale Einschätzung hier zunächst beibehalten werden kann.
Bei den Inlandspreisen setzen sich heute dennoch recht deutliche Preisaufschläge im Vergleich zu Montagvormittag durch, wofür zum einen der gestrige Preisanstieg bei ICE Gasoil, zum anderen aber auch der erstarkte Euro verantwortlich sind.

Fundamental; neutral                 Chartanalyse; neutral