Die Zinssenkung der US-Notenbank Fed hat an den Ölbörsen kaum Wirkung gezeigt. Marktteilnehmer hatten den Schritt erwartet oder auf eine deutlichere Senkung gehofft. Zudem äußerte sich Fed-Chef Jerome Powell zurückhaltend zur US-Konjunktur: Er betonte schwache Arbeitsmärkte und hartnäckige Inflation. Damit wirkte die Maßnahme eher wie Risikomanagement als wie konjunkturfördernde Politik. Powell machte zudem die wirtschaftspolitischen Entscheidungen der Trump-Regierung für Teile der Misere verantwortlich.
Im Fokus der Märkte stehen nun die weiteren Entwicklungen im Handelskonflikt mit China sowie mögliche Sekundärzölle auf chinesische und indische Importe. Während die USA Druck ausüben, plant die EU weiterhin keine solchen Maßnahmen. Stattdessen könnte sie am Freitag ihr 19. Sanktionspaket gegen Russland vorstellen, das auch chinesische und indische Banken sowie Raffinerien betreffen könnte.
Gleichzeitig beeinträchtigen ukrainische Drohnenangriffe zunehmend die russische Energieinfrastruktur. Die Angriffe führten zu Problemen in wichtigen Raffinerien, was auch den Bedarf an Rohöl senkt. Wegen Exportproblemen könnten russische Ölunternehmen gezwungen sein, ihre Förderung zu reduzieren.
In den USA blieb die Ölproduktion konstant bei 13,5 Mio. Barrel pro Tag. Die Rohölvorräte sanken zwar stark, allerdings ohne Preisimpulse, da der DOE-Bericht große Korrekturen enthielt. Der Anstieg der Destillatvorräte sorgte zudem für Nachfragebedenken. Insgesamt gaben die Ölpreise weiter nach, trotz eines schwächeren Euro.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral