Die OPEC diskutiert derzeit intern über eine mögliche Erhöhung der Ölproduktion um 411.000 Barrel pro Tag ab Juli, was preisdämpfend wirken könnte. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk des Marktes aktuell auf den Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran, deren Ausgang massive Auswirkungen auf das globale Ölangebot haben könnte. Präsident Trump drängt auf eine schnelle Einigung, weshalb der kommenden fünften Verhandlungsrunde in Rom entscheidende Bedeutung zukommt. Eine Einigung könnte zu einem Anstieg iranischer Ölexporte und damit zu sinkenden Preisen führen. Ein Scheitern hingegen würde die Gefahr einer militärischen Eskalation erhöhen – insbesondere, da Israel möglicherweise einen Präventivschlag gegen iranische Atomanlagen vorbereitet. Ein solcher Konflikt könnte die Ölpreise in die Höhe treiben, weshalb Marktteilnehmer derzeit vorsichtig sind und bearishen Faktoren nur begrenzt einpreisen.
Der Markt steht unter hoher Spannung und könnte je nach Ausgang der Gespräche stark reagieren. Zwar sind die potenziellen Produktionssteigerungen der OPEC ebenfalls bedeutend, doch eine endgültige Entscheidung wird erst am 1. Juni erwartet.
Angesichts der Unsicherheit und dem bevorstehenden Memorial Day Wochenende dürften Trader größere Positionen vermeiden, was eine enge Handelsspanne zur Folge haben könnte. Aufgrund der geplanten OPEC-Ausweitung zeigt sich kurzfristig eine leicht bearishe Einschätzung, da sie die erwartete Überversorgung für 2026 beschleunigen könnte.
Inlandspreise dürften sich nach jüngsten Anstiegen nur leicht nach oben anpassen.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse: neutral