Die Lage im Nahen Osten bleibt auch heute ein marktbewegender Faktor, nachdem sich die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand inzwischen wieder deutlich abgekühlt haben. Zwar äußerte sich der israelische Außenminister gestern optimistisch zu den laufenden Verhandlungen, von der Hamas hieß es allerdings heute früh, der vorliegende israelische Vorschlag zu einer Waffenruhe erfülle keine einzige Forderung der palästinensischen Fraktionen.
Insgesamt bleibt die Lage im Nahen Osten angespannt, da der Markt immer noch auf die Reaktion des Iran auf den Angriff der Botschaft in Syrien wartet, die Teheran nun schon mehrfach angedroht hatte. Auch die vom Iran unterstützte radikalislamische Hisbollah-Miliz, die unter anderem aus dem Libanon agiert, warnte, sie sei zu einem Krieg bereit.
Zudem bleibt auch das übrige fundamentale Umfeld überwiegend bullish. So erreichte Indiens Kraftstoffnachfrage zuletzt ein Rekordhoch angetrieben von einem höheren Benzin- und Kerosinverbrauch. Und auch in China sprachen zuletzt sehr robuste Konjunkturdaten für eine positive Nachfrageentwicklung. An der grundsätzlich bullishen Fundamentallage ändert dies vorerst aber nichts, so dass die Rohölnotierungen an ICE und NYMEX heute wieder auf recht hohem Niveau handeln. Bei den Mitteldestillaten wirkt hingegen noch etwas Abwärtsdynamik von gestern nach, so dass die Inlandspreise im Vergleich zu gestern leichtes Abschlagspotenzial aufweisen.
Fundamental; bullish Chartanalyse; neutral bis bearish