Zum Wochenbeginn bleibt die Stimmung am Ölmarkt weiterhin negativ geprägt. Hauptursache sind die anhaltenden Sorgen über ein weltweites Überangebot sowie eine sinkende Nachfrage aufgrund der wachsenden Handelsspannungen zwischen den USA und China. Bereits in der Vorwoche hatten die Ölpreise (Brent und WTI) über 2 % verloren – der dritte Wochenverlust in Folge.
Ein zentraler Belastungsfaktor ist die gestiegene Fördermenge vieler Ölexporteure. Gleichzeitig droht eine konjunkturelle Abkühlung infolge des eskalierenden Handelskonflikts zwischen den USA und China. Analysten wie Toshitaka Tazawa sehen hierin den Hauptgrund für den anhaltenden Verkaufsdruck.
Zudem herrscht große Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg. Die Märkte beobachten aufmerksam, ob Indien sich künftig von russischen Energielieferungen distanziert. Unklar ist auch der Ausgang eines möglichen Treffens zwischen Trump und Putin in Budapest. Nach einem Treffen mit Präsident Selenskyj hatte Trump am Freitag zu einem sofortigen Kriegsende aufgerufen – auch unter möglichen Gebietsabtretungen der Ukraine. Gleichzeitig meldete Kiew erfolgreiche Angriffe auf russische Energieinfrastruktur, mit möglichen Auswirkungen auf kasachische Öllieferungen.
Im Handelskonflikt gibt es hingegen Hoffnung: Trump zeigte sich optimistisch über mögliche Fortschritte, nachdem er die bisherigen Zölle auf chinesische Waren als „nicht tragfähig“ bezeichnet hatte. Sollte es zu einer Annäherung kommen, wäre das positiv für die globale Ölnachfrage.
Trotz allem überwiegt kurzfristig die Bearish-Stimmung, auch wenn Inlandspreise heute leicht anziehen.
Fundamental: bearish Chartanalyse: neutral bis bullish