17.07.2025
Die Rohölpreise gerieten unter Druck, nachdem am Dienstag beide Hauptkontrakte ihre kurzfristigen Aufwärtstrends nach unten durchbrachen.
Brent: 68.76
Gasoil: 696.75
Dollar: 0.8021
Crude (WTI): 66.71
Rheinfracht: 43.75

Die Rohölpreise gerieten unter Druck, nachdem am Dienstag beide Hauptkontrakte ihre kurzfristigen Aufwärtstrends nach unten durchbrachen. Ausschlaggebend waren die vom API gemeldeten Lageraufbauten bei US-Rohölvorräten, die sich im Verlauf des gestrigen Handelstages weiter negativ auswirkten. Zusätzliche Belastung kam durch die Nachricht, dass sich die kurdische Regionalregierung und die irakische Zentralregierung auf ein Abkommen zur Wiederaufnahme der Exporte aus Kurdistan geeinigt haben. Dies könnte zu einem Angebotsanstieg führen und die Produktionsvorgaben Iraks im Rahmen des OPEC+-Abkommens gefährden, da Bagdad eigentlich noch Förderkürzungen leisten müsste.

Ein gegenläufiger bullisher Faktor sind die jüngsten Drohnenangriffe auf kurdische Ölfelder. Die KRG fordert mehr Schutz durch die Zentralregierung, deren Reaktion noch aussteht. Der US-Energiemarkt zeigte unterdessen eine stagnierende Ölproduktion bei 13,4 Mio. Barrel täglich. Überraschend fielen jedoch die starken Lageraufbauten bei Benzin und Destillaten aus. Zudem sank die Gesamtnachfrage deutlich, obwohl in der Sommer-Fahrsaison normalerweise hohe Nachfrage herrscht.

International bleibt Chinas Ölnachfrage ein Unsicherheitsfaktor, da unklar ist, ob jüngste positive Daten nachhaltig sind. Positiv zu werten sind Fortschritte im US-chinesischen Handelsverhältnis – etwa die Aufhebung des Exportverbots für KI-Chips. Auch mit der EU könnten Zolldeals bevorstehen, was das globale Wachstum und die Ölnachfrage stützen würde. Die weitere Marktentwicklung hängt nun von neuen Konjunktur- und Inflationsdaten ab.

Fundamental: neutral bis bullish                                    Chartanalyse: neutral bis bullish