In Abwesenheit anderer Meldungen steht zum Wochenauftakt zunächst wieder der Konflikt im Nahen Osten im Fokus. Die Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Houthis sowie die Erwartung einer möglichen Bodenoffensive im Libanon stützen die Ölmärkte.
Eskaliert der Konflikt und wird der Iran mit hineingezogen, droht im schlimmsten Fall auch eine Involvierung der USA, was zu einem umfassenden Krieg in der Region führen könnte. Bisher kam es zu keinen nennenswerten Produktionsausfällen im Ölsektor durch die Konflikte, weshalb Trader zwar immer mal wieder vorsichtig werden, im Endeffekt mittlerweile aber auch ein stückweit abgestumpft sind.
Kurzfristig erhöhen die Kämpfe im Nahen Osten die Risikoprämie, wobei den Bullen ohne Produktionsausfälle die Argumente für eine Aufwärtsbewegung fehlen. Mittelfristig steht dem eine Produktionssteigerung der OPEC+ und eine Überversorgung zur ersten Jahreshälfte 2025 gegenüber. Die fundamentale Ausgangslage stufen wir daher aktuell neutral ein, wobei eine mögliche Bestätigung zur Angebotserhöhung aus Libyen das Pendel auch zur bearishen Seite ausschlagen lassen könnte. Nach der späten Aufwärtsbewegung am Freitag und den festen Preisen zum Handelsauftakt deuten sich für das Inland momentan leichte Preisaufschläge an.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral bis bearish