Die Ölbörsen orientieren sich zwar im frühen Freitagshandel wieder leicht nach oben, insgesamt bleiben die Kurse aber auf dem besten Weg, in dieser Woche Verluste zu machen. Dabei lastet vor allem die Aussicht auf eine Angebotsschwemme durch mehr OPEC+ Förderung auf den Preisen, während die grundsätzlichen Unsicherheiten zoll- und geopolitischer Natur ihr Übriges tun.
Mit dem Irak steht zudem noch ein weiteres OPEC+ Mitglied im Fokus, das im Falle einer Einigung mit den USA mehr Öl auf den Markt bringen könnte. Nachdem es Mitte der Woche noch Kritik von Teheran an neuen US-Sanktionen gegeben hatte, erklärte der iranische Außenminister Abbas Araqchi am Donnerstag, er sei bereit, zu Gesprächen über das Atomprogramm nach Europa zu reisen.
Erfolgreiche Gespräche über das iranische Atomprogramm (bzw. dessen Abbau) mit Europa und den USA würden wahrscheinlich zu einer Aufhebung der aktuell extrem strengen Sanktionen gegen iranische Ölexporte führen und könnten aus Expertensicht bis zu 1 Mio. B/T Öl zusätzlich auf den Weltmarkt spülen. Der Iran ist hinter Saudi-Arabien und dem Irak der drittgrößte Ölproduzent der OPEC.
Eigentlich bleibt damit wenig Bullishes auf der fundamentalen Haben-Seite stehen, auch wenn die Ölfutures sich am letzten Handelstag der Woche noch einmal nach oben orientieren. Auch bei den Inlandspreisen setzt sich diese Aufwärtsdynamik durch, so dass heute im Vergleich zu gestern Vormittag – trotz der gestrigen Abschläge am Nachmittag – nur geringe Preisunterschiede spürbar sind.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse: neutral
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