Zur Wochenmitte stabilisieren sich die Ölpreise, obwohl der Markt weiterhin mit widersprüchlichen Fundamentalfaktoren konfrontiert ist. Im Fokus steht die aggressive US-Handelspolitik unter Präsident Donald Trump, die durch neue Zolldrohungen und fehlende Ausnahmen Unsicherheit erzeugt. Während große Handelspartner wie Japan, Südkorea und die EU auf eine Einigung hoffen, reagieren kleinere Länder wie Südafrika irritiert. Weltweit klagen Unternehmen über mangelnde Planungssicherheit.
Trumps Ankündigung zusätzlicher Zölle auf Kupferimporte verschärft die Lage. Analystin Priyanka Sachdeva betont, dass die Märkte angesichts wachsender Konjunkturrisiken erstaunlich robust bleiben. Der Energiemarkt zeigt trotz zahlreicher negativer Schlagzeilen eine gewisse Widerstandskraft.
Der Ölpreis hatte seit Jahresbeginn unter den Handelskonflikten gelitten. Zwischenzeitlich sorgte der Konflikt zwischen Israel und dem Iran für Volatilität, doch mit der Waffenruhe rückt wieder die globale Handelspolitik in den Vordergrund. Spekulationen über die Förderpolitik der OPEC+ dominieren aktuell. Analyst Zhou Mi warnt vor einem möglichen Angebotsüberschuss im weiteren Jahresverlauf.
Die US-Energiebehörde EIA bestätigt diesen Ausblick mit Prognosen eines Angebotsüberschusses von über 1 Mio. Barrel pro Tag für 2025 und 2026. Neue API-Daten zeigen zudem einen überraschenden Lageraufbau trotz Reisesaison. Die ING bewertet diese Zahlen überwiegend als bearish, obwohl Produktbestände gesunken sind.
Insgesamt bleibt der Ölmarkt fundamental neutral, mit einer Tendenz zur Zurückhaltung unter Marktteilnehmern. Inlandspreise steigen, gestützt durch festere Produktfutures.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral