04.11.2025
OPEC+ verschiebt Lockerung der Förderkürzungen – Märkte uneins über Auswirkungen auf Ölpreise.
Brent: 64.66
Gasoil: 719.00
Dollar: 0.8078
Crude (WTI): 60.83
Rheinfracht: 25.00

Die Ankündigung, dass die geplante Lockerung der freiwilligen Förderkürzungen von acht OPEC+-Ländern im ersten Quartal 2026 ausgesetzt wird, hat unter Marktteilnehmern unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Einige werteten die Entscheidung als Zeichen einer knapperen Angebotslage und rechneten mit steigenden Preisen, während andere darin ein Indiz für die Sorge um eine schwächere Nachfrage sahen.

Laut OPEC+-Kreisen ging die Initiative zur Aussetzung der Lockerungen vor allem von Russlands Vize-Premier Alexander Nowak aus. Moskau sieht sich angesichts der westlichen Sanktionen offenbar außerstande, die Produktion weiter zu erhöhen. Die offiziell genannte Begründung – eine saisonal bedingte Nachfrageschwäche im ersten Quartal – unterstützte Nowaks Argumentation zusätzlich.

Analystin Helima Croft von RBC Capital betonte zudem, dass die tatsächlichen Förderzuwächse im Dezember geringer ausfallen dürften als erwartet, da nahezu alle Produzenten, außer Saudi-Arabien, ihre Kapazitätsgrenzen erreicht hätten.

Unklar bleibt, wie sich die Produktion außerhalb der OPEC+, insbesondere in den USA, entwickeln wird. Dort erreichte die Rohölförderung laut EIA im August mit 13,8 Mio. Barrel täglich ein neues Rekordhoch, während die Nachfrage leicht auf 20,9 Mio. Barrel pro Tag zurückging. Neue Daten des US-Energieministeriums (DOE) und des American Petroleum Institute (API) werden in Kürze erwartet.

Während die Märkte die Folgen der Sanktionen und Produktionsentscheidungen abwägen, notieren die Ölpreise an ICE und NYMEX derzeit leicht schwächer, bei regionalen Inlandspreisen besteht jedoch noch geringes Aufwärtspotenzial.

 

Fundamental: neutral                 Chartanalyse: neutral