An den Ölmärkten ist man heute besonders gespannt auf den wöchentlichen Ölmarktbericht des US-Energieministeriums, der um 16:30 Uhr fällig ist. Dieser wird nämlich einen Einblick in die Entwicklung der Nachfrage des weltweit größten Ölkonsumenten in der ersten Woche der Fahrsaison geben. Deren Startschuss fällt mit dem verlängerten Memorial Day -Wochenende.
Die gestern vom API veröffentlichten Bestandsdaten deuten allerdings darauf hin, dass die Nachfrage eher enttäuschen könnte, denn nicht nur bei Rohöl, sondern auch bei Destillaten und Benzin sollen sich dem Interessenverband zufolge umfangreiche Bestandsaufbauten ergeben haben. Sollte die US-Nachfrage in der vergangenen Woche tatsächlich schwächer ausfallen als erhofft, würde dies die Nachfragesorgen nähren und die Ölpreise erneut unter Druck geraten lassen.
Von der Angebotsseite her dämpft weiterhin die Aussicht auf eine Lockerung der freiwilligen Zusatzkürzungen einiger OPEC+-Länder ab Oktober das Aufwärtspotenzial der Ölpreise, obwohl bis dahin noch viel passieren kann und das Bündnis nach seiner jüngsten Sitzung erneut betonte, man werde weiterhin flexibel auf die Entwicklungen am Markt reagieren.
Heute Morgen orientieren sich die Ölfutures allerdings erst einmal leicht nach oben, wenngleich die Vortageshochs noch nicht erreicht wurden. Bei den Inlandspreisen deuten sich derzeit im Vergleich zu den Erhebungspreisen von gestern überwiegend leichten Aufschlägen an.

Fundamental; neutral bis bearish                   Chartanalyse; neutral bis bullish