An den Ölbörsen fielen die Rohölpreise in der vergangenen Woche unter die bisherigen Unterstützungen der Aufwärtstrends, in denen sie sich seit April 2020 entwickelt hatten und schrieben außerdem neue Langzeittiefs. Mehrere bearishe Faktoren hatten den für WTI siebten und für Brent vierten Preisrückgang auf Wochensicht begünstigt.
Dazu gehörte gleich Anfang der Woche die Bestätigung der Produktionssteigerung der OPEC+-Produktion ab Anfang April, die – zumindest laut Russlands Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak – nichts mit dem Druck zu tun hat, den US-Präsident Trump kurz nach seinem Amtsantritt im Januar aufgebaut hatte, indem er die OPEC dazu aufrief, die Fördermengen zu steigern, um die Preise sinken zu lassen. Dass man nun nach mehreren Verschiebungen tatsächlich zum zweiten Quartal mit der Rückführung der freiwilligen Zusatzkürzungen einiger OPEC+-Länder beginnen will, soll laut Nowak einzig und allein mit dem erwarteten saisonalen Nachfrageanstieg zusammenhängen.
Angesichts dieser Gemengelage versuchen die Ölfutures an ICE und NYMEX zu Beginn der neuen Handelswoche erst einmal eine Richtung zu finden. Dabei notieren die Kontrakte leicht unterhalb der Schlussniveaus von Freitag. Der EUR/USD hat heute Morgen zwar etwas Boden verloren, bei den Inlandspreisen zeichnet sich allerdings im Vergleich zu den Erhebungspreisen von Freitag dennoch Potenzial für Abschläge ab.
Fundamental: bearish Chartanalyse: neutral