06.06.2025
Ölfutures starten bei leichten Gewinnmitnahmen weicher in den letzten Handelstag der Woche
Brent: 65.05
Gasoil: 622.50
Dollar: 0.8209
Crude (WTI): 63.07
Rheinfracht: 22.00

Die Ölpreise reagierten nur kurzfristig auf die Nachricht, dass Saudi-Arabien und sieben weitere OPEC+-Staaten ihre freiwilligen Förderkürzungen womöglich auch im August fortsetzen. Bereits am Donnerstag erholten sich die Rohölkontrakte von den Verlusten des Vortags, die durch diese Ankündigung sowie durch schwache Lagerbestandsdaten der US-Energiebehörde (DOE) ausgelöst worden waren. Ein wesentlicher Grund für die Stabilisierung war ein Telefonat zwischen US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping. Die Märkte schöpften Hoffnung, dass die laufende 90-tägige Zollpause zwischen den beiden größten Ölverbrauchern doch noch in ein Handelsabkommen münden könnte. Analyst Huang Wanzhe betont, dass aufgrund verbesserter globaler Rahmenbedingungen und steigender saisonaler Nachfrage kein drastischer Preisrückgang zu erwarten sei.

Die Unsicherheit über das tatsächliche zusätzliche Ölangebot bleibt bestehen, da unklar ist, wie viel der im Mai angekündigten 411.000 Barrel pro Tag tatsächlich auf dem Markt angekommen ist. Klarheit erhofft man sich vom OPEC-Monatsbericht nächste Woche sowie von den EIA-Daten am Dienstag.

Zusätzliche Angebotsrisiken ergeben sich aus der beginnenden Hurrikan-Saison im Golf von Mexiko sowie durch Waldbrände in Kanadas Ölsandregion Alberta, die zu Produktionsausfällen führen könnten.

Geopolitisch bleibt die Lage angespannt: In der Ukraine ist kein Ende des Kriegs absehbar, und Trump relativierte seine Haltung im Gespräch mit Bundeskanzler Merz deutlich. Am Freitagmorgen tendieren Ölpreise und EUR/USD-Kurs in engen Spannen. Auswirkungen auf Inlandspreise bleiben bislang gering.

 

Fundamental: neutral bis bearish                       Chartanalyse: neutral