Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn gestiegen, was auf die Ankündigung möglicher weiterer US-Sanktionen gegen Russland durch Präsident Trump zurückzuführen ist. Konkrete Maßnahmen stehen jedoch noch aus. Von der OPEC+ kommen derweil gemischte Signale: Acht Mitglieder, die seit Anfang 2024 zusätzliche Produktionskürzungen vorgenommen haben, planen im Oktober eine moderate Lockerung dieser Maßnahmen. Mit einer Produktionsausweitung um lediglich 137.000 Barrel pro Tag (B/T) fällt diese jedoch geringer aus als von Experten erwartet.
Saudi-Arabien hat unterdessen die Rohölpreise für Oktoberlieferungen nach Asien, Europa und die USA gesenkt, um trotz höherem Angebot Marktanteile zu sichern. Ob die Gesamtförderung der OPEC+ im Oktober tatsächlich steigt, bleibt fraglich – insbesondere, da Länder wie Irak weiterhin monatliche Kompensationskürzungen leisten müssen und Kasachstan sich zunehmend von den Absprachen entfernt.
Die zukünftige Versorgungslage am Ölmarkt hängt maßgeblich von der Umsetzung der Russland-Sanktionen sowie von der Entwicklung der Nachfrage ab – insbesondere nach dem Ende der nachfragestarken Sommersaison. Chinas Rohölimporte stiegen im August zwar an, doch drohende Handelskonflikte mit den USA könnten die Nachfrage dämpfen.
Der Monatsbericht der US-Energiebehörde EIA sowie die wöchentlichen Lagerdaten des API, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden, dürften weitere Hinweise liefern. Auch währungspolitische Entwicklungen, etwa ein schwacher Euro nach dem gescheiterten Misstrauensvotum gegen Frankreichs Premierminister, könnten die Ölpreise durch veränderte Importkosten beeinflussen.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse: neutral