Kurz vor dem Wochenende keimt Hoffnung auf Handelsgespräche zwischen den USA und China auf, was die Märkte belebt. Eine Einigung könnte zu einem Abbau der Strafzölle führen und sowohl die globale Konjunktur als auch die Ölnachfrage positiv beeinflussen. Infolgedessen stiegen die Ölpreise am Morgen zunächst an.
Zusätzliche Impulse erhielten die Ölfutures durch die Ankündigung möglicher US-Sekundärsanktionen gegen den iranischen Ölsektor. Die für den 3. Mai geplante nächste Verhandlungsrunde zwischen Washington und Teheran zum iranischen Atomprogramm wurde verschoben – ein neuer Termin ist bislang nicht bekannt. Konkrete Details zu den angedrohten Sanktionen fehlen noch. Experten zufolge wären etwa chinesische Banken von Sekundärsanktionen betroffen, da sie den Handel mit iranischem Öl ermöglichen.
Auch die Angebotsseite steht im Fokus: Am Montag beraten die OPEC+-Länder per Videokonferenz über ihre Produktionspolitik. Seit Anfang 2024 drosseln sie zusätzlich freiwillig ihre Fördermengen. Saudi-Arabien, das bisher den Großteil der Kürzungen übernommen hatte, signalisiert jedoch, nicht länger allein für Preisstabilität auf Kosten eigener Marktanteile sorgen zu wollen.
Analyst Yeap Jun Rong von IG Asia Pte sieht im Zusammenspiel aus steigendem Angebot, sinkender Nachfrage und strategischen Neuausrichtungen bei großen Produzenten wie Saudi-Arabien Belastungsfaktoren für den Ölpreis – auch wenn derzeit leichte Stabilisierungstendenzen erkennbar sind.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse: neutral bis bullish