In der vergangenen Woche sind die Preise für Rohöl der Sorten Brent und WTI leicht gesunken. Das lag vor allem daran, dass die Preise für Mitteldestillate wie Diesel nicht mehr so stark gestiegen sind wie zuvor, weil die Lager in den USA wieder etwas voller wurden. Trotzdem sind die Vorräte im Vergleich zu den Vorjahren noch eher niedrig. Deshalb sehen viele den Preisrückgang nur als kurze Pause, nicht als Beginn eines dauerhaften Abwärtstrends. Die US-Rohölvorräte sind sogar gesunken, was den Preisverfall etwas gebremst hat.
Zusätzlich wurde bekannt, dass die US-Regierung dem Ölkonzern Chevron erlaubt hat, wieder in Venezuela zu fördern. Das sorgt für Unsicherheit, denn laut den Regeln darf das dortige Regime keine Einnahmen daraus bekommen. Wie Chevron das lösen will, ist noch unklar.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entscheidung der OPEC+-Staaten. Heute treffen sich Experten, um über die nächsten Schritte bei der Ölproduktion zu sprechen. Am 3. August wird entschieden, ob die freiwilligen Förderkürzungen weiter gelockert werden. Das könnte das weltweite Angebot erhöhen – es sei denn, Krisen oder Stürme dazwischen kommen. Auch ein neues Handelsabkommen zwischen den USA und der EU hat zuletzt für etwas Erleichterung gesorgt. Niedrigere US-Zölle könnten die Wirtschaft in Europa stärken. An den Ölbörsen steigen die Preise dadurch wieder leicht, sind aber noch unter dem Niveau vom Freitag.
Fundamental: neutral bis bullish Chartanalyse: neutral bis bullish