Die Ölmärkte blicken gespannt auf eine angekündigte Mitteilung von US-Präsident Trump zum Thema Russland. Marktteilnehmer spekulieren, dass neue US-Sanktionen gegen Russland bevorstehen könnten – eine Erwartung, die bereits Ende letzter Woche zu steigenden Ölpreisen führte. Analyst Gao Mingyu von SDIC Essence Futures verweist zudem auf mögliche Abschwächungen bei den US-Handelszöllen ab dem 1. August, was aus seiner Sicht im dritten Quartal zu einem höheren Preisniveau bei kurzfristiger Volatilität führen könnte.
Auch innerhalb der OPEC+ zeichnen sich Entwicklungen ab, die die Preise stützen dürften. Nach mehreren Monaten freiwilliger Zusatzkürzungen planen die acht betroffenen Produzenten im September zunächst eine weitere Produktionsausweitung, wollen danach jedoch eine Pause einlegen und die Marktlage neu bewerten. Das könnte einer Überversorgung entgegenwirken.
Der nächste Monatsbericht der OPEC, der am Dienstag erwartet wird, soll Klarheit über die tatsächliche Fördermenge im Juni bringen. Aufgrund des Konflikts zwischen Israel und Iran haben einige Golfstaaten, darunter Saudi-Arabien, offenbar vorsorglich ihre Exporte gesteigert, um möglichen Blockaden der Meerenge von Hormus zuvorzukommen. Saudi-Arabien forderte daher, bei den Produktionsdaten verstärkt die tatsächlich vermarktete Rohölmenge zu berücksichtigen. Das saudische Energieministerium nannte für Juni 9,352 Mio. Barrel pro Tag, während die IEA von 9,8 Mio. ausging.
Vor der Veröffentlichung der OPEC-Daten bleibt der Fokus der Märkte jedoch auf Trumps Russland-Ankündigung gerichtet.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral